Leistungen

Unser Team aus langjährig erfahrenen internistischen Hämato-Onkologen, medizinischen Fachangestellten und Pflegefachkräften gewährleistet modernste Diagnostik, Therapie und Nachsorge für alle Patientinnen und Patienten, die an hämatologischen oder onkologischen Erkrankungen leiden. Die Ärztinnen und Ärzte unserer Praxis sind in der Regel an zwei der drei Standorte tätig und wechseln zwischen diesen beiden regelmäßig. Wir wollen für unsere Patientinnen und Patienten beides: eine professionelle Versorgung auf höchstem medizinischem Niveau und einen von Empathie und Achtsamkeit geprägten Umgang miteinander.

Das gegenseitige Verständnis ist auch im wörtlichen Sinn von großer Bedeutung. In unserer Praxis werden neben Deutsch folgende Sprachen gesprochen: Englisch, Türkisch, Russisch und Spanisch.

Diagnostik

Wir bieten in unserer Gemeinschaftspraxis grundsätzlich alle Untersuchungsmethoden an, die für die Diagnose einer Krebs- oder Bluterkrankung notwendig sind. Diagnostische Verfahren, die wir nicht selbst durchführen können, sind Sache unserer externen Kooperationspartner, die in unserem Auftrag arbeiten. Extern durchgeführt werden in erster Linie Untersuchungen mit bildgebenden Verfahren; dazu gehören Röntgen, CT, MRT und PET beziehungsweise PET-CT sowie endoskopische Untersuchungen, beispielsweise Magen- und Darmspiegelungen.

In den GFO Kliniken Troisdorf am Standort St. Josef haben wir die Möglichkeit, Patientinnen und Patienten für Diagnose (und Therapie) auch stationär aufzunehmen.

Therapie

Die Fortschritte in der Therapie von Krebs- und Bluterkrankungen sind atemberaubend. Mit neuen Medikamenten lassen sich Krebszellen immer zielgerichteter bekämpfen. Wo früher allein die Chemotherapie zur Verfügung stand, nutzen wir heute Medikamente mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen. Zu einer wirksamen Behandlung dazu gehört schließlich immer auch das ärztliche Gespräch oder auch eine psychoonkologische Unterstützung.

Zytostatika sind Zellgifte, die beispielsweise über den Verdauungstrakt – also in Form von Tabletten – oder über eine intravenöse Infusion in den Blutkreislauf eingebracht und so im ganzen Körper verteilt wirksam werden.

Gesunde Zellen und Organe des Körpers verfügen über Reparaturmechanismen, mit denen sie diese Zellgifte entschärfen können. Krebszellen dagegen haben diese Fähigkeit zu Reparatur häufig verloren und können dadurch geschwächt oder im günstigsten Fall auch direkt abgetötet werden.

Sogenannte monoklonale Antikörper, außerdem bestimmte niedermolekulare Substanzen („small molecules“) und antihormonelle Therapeutika sind in der Lage, Krebszellen gezielt zu bekämpfen, weil sie jeweils an einer Struktur angreifen, die für bestimmte Krebszellen charakteristisch ist, auf gesunden Zellen aber fehlt. Durch diesen Eingriff wird die Krebszellteilung aktiv unterbunden, der Tumor wächst nicht mehr. Welcher Angriffspunkt bei welchen Tumorzellen der geeignete ist, wird häufig anhand einer Gewebeprobe untersucht

Derart zielgerichtet wirkende Medikamente werden beispielsweise eingesetzt, um die Bildung von Wachstumsfaktoren oder auch die Blutgefäßbildung im Tumor zu unterbinden. Andere zielgerichtet wirkende Medikamente verhindern die Reparatur geschädigter Gene in der Krebszelle oder lassen die Krebszelle den sogenannten programmierten Zelltod sterben. Dank unterschiedlicher Wirkungsmechanismen sind wir in der Lage, personalisierte, also auf den einzelnen Patienten und die einzelne Patientin sowie den jeweiligen Tumor passgenau zugeschnittene Behandlungsstrategien zu entwerfen.

Bei der immunonkologischen Therapie werden gezielt körpereigene Abwehrkräfte zur Bekämpfung von Krebs aktiviert. Krebszellen sind Fremdkörper im Organismus, die eigentlich eine immunologische Abwehrreaktion hervorrufen. Gleichzeitig sind sie aber häufig in der Lage, Abwehrzellen des Immunsystems durch Kontaktaktivierung sogenannter Checkpoints auf deren Oberfläche wieder „schlafen zu legen“. Immunonkologische Medikamente können dagegen – um im Bild zu bleiben – den Abwehrzellen „die Bettdecke wegziehen“ – das Ergebnis: die körpereigenen Abwehrzellen werden (wieder) aktiv und bekämpfen die Tumorzellen wirkungsvoll, der Tumor wächst nicht mehr.

Je nach individuellem Bedarf können Blutbestandteile in Form von Konzentraten unte Leitung eines transfusionsmedizinisch ausgebildeten Arztes verabreicht werden. Als Konzentrate verfügbar sind
• rote Blutkörperchen (Erythrozyten) zur Sicherung der Sauerstoffversorgung im Gewebe,
• Blutplättchen (Thrombozyten) als Vermittler der Blutgerinnung und
• Antikörper-Mischungen (polyklonale Antikörper) als Vermittler der Immunabwehr.

Bei einigen nicht bösartigen Erkrankungen des Knochenmarks oder des Herz-Kreislaufsystems kommt es zu einer Überproduktion roter Blutkörperchen. Daraus resultiert ein erhöhtes Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen/Embolien) im Blutgefäßsystem. Die Aderlasstherapie, das bedeutet die Entnahme von zumeist 250 bis 500 ml Blut, ist eine einfache Möglichkeit, den zu hohen Anteil an Blutzellen zu reduzieren und das Thromboserisiko zu senken.

Die Knochenstabilität kann bei Tumorerkrankungen wegen einer Knochenmetastasierung oder aufgrund einer hormonellen Imbalance beeinträchtigt sein. Die sogenannte antiresorptiven Therapie mit Bisphosphonaten oder dem Antikörper Denosumab verlangsamt denKnochenabbau, so dass mehr Knochen produziert als abgebaut wird. Das Ergebnis: die Stabilität des Knochens wird gestärkt.

Eisenmangel ist eine sehr häufige Ursache von Blutarmut (Anämie), also einem Mangel an roten Blutkörperchen. Bei Bedarf verabreichen wir eine schonende Eiseninfusion.

Unter Komplementärmedizin wird ein ganzes Bündel von Behandlungsmethoden zusammengefasst, die auf anderen (Gesundheits-)Modellen basieren als die sogenannte Schulmedizin. Letztere nimmt für sich in Anspruch, ausschließlich evidenzbasiert, also auf der Grundlage von objektiv erzielten Studienergebnissen zu handeln. Komplementärmedizin dagegen kann beispielsweise auf reinem Erfahrungswissen basieren. In der Onkologie war Komplementärmedizin deshalb lange Zeit geächtet. In den letzten Jahren hat eine Annäherung stattgefunden, die sich etwa folgendermaßen zusammenfassen lässt: Komplementärmedizin ist auch für schulmedizinisch orientierte Ärztinnen und Ärzte akzeptabel, wenn ihre Nutzer sie ausschließlich ergänzend anwenden, beispielsweise um die kräftezehrenden Therapien der Schulmedizin besser zu ertragen. Solange sie nicht schaden, sind komplementärmedizinische Präparate und Behandlungsmethoden weitgehend akzeptiert. Das Spektrum reicht von Akupunktur über Meditation bis hin zu Mistelpräparaten. Vorsicht ist allerdings geboten bei bestimmten Wechselwirkungen: Johanniskraut und andere Wirkstoffe können beispielsweise die Wirksamkeit von Krebsmedikamenten beeinträchtigen oder verstärken. Zur Komplementärmedizin im weiteren Sinn zählen mittlerweile auch gezielte Bewegungs- und Entspannungsangebote sowie die Ernährungsmedizin.

Die Psychoonkologie beschäftigt sich mit der Frage, welche psychischen Belastungen eine Krebserkrankung mit sich bringen kann. Psychoonkologen unterstützen Patientinnen und Patienten bei der psychischen Bewältigung der Erkrankung. Sie kümmern sich gegebenenfalls auch um soziale und sozialrechtliche Belange ihrer Patientinnen und Patienten. 

Alle Partnerinnen und Partner der Gemeinschaftspraxis verfügen über die palliativmedizinische Zusatzqualifikation und ermöglichen eine Versorgung nach individuellem Bedarf. In Zusammenarbeit mit den örtlichen palliativmedizinischen Einrichtungen (Palliativstation in St. Josef/Troisdorf, ambulanter Palliativdienst Troisdorf SAPV und diverse Hospize) gewährleisten wir so die Organisation der Versorgung zu Hause oder in einer betreuten Umgebung der Wahl.